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Goldregen

3 Mal Gold für die russischen Schwimmerinnen und Schwimmer am 6. Tag der FINA WM in Südkorea und eine starke Silbermedaille bei der 4x200m Staffel der Herren.

Yulia Efimova (200m Brust) und Evgeny Rylov (200m Rücken) sorgten für die ersten beiden Goldmedaillen. Das packendste Rennen, das war aber Anton Chupkov neuer Weltrekord über die 200m Brust: 2:06,12! Ein absoluter Hammer, nur einen Tag nach dem bereits M. Wilson die Bestmarke auf 2:06,67 neu festgelegt hatte. Und nun noch mal eine halbe Sekunde darunter. Und in was für einem Rennen. A. Chupkovs Taktik ging perfekt auf; aber solche Nerven muss man erst mal haben. Eine technische, taktische und psychologische Meisterleitung! Technisch seine bekannte lange, lange Gleitphase nach jedem Zug. A. Chupkov macht nur einen Zug, wo andere zwei machen, sehr effizient und kraftsparend. Taktisch exakt umgesetzt: Ab Meter 125m erhöht er punktgenau Tempo und Frequenz, schiebt sich langsam aber sicher von Platz 6 vor. Und die letzten 50m schaltet er auf Sprint um, zieht erst Wilson mit dem Lasso ran, und ab Meter 175 vorbei, immer weiter, immer weiter. Finish mit einer guten Armlänge Vorsprung. Und neuer Weltrekord! Nicht unerwähnt soll natürlich Marco Koch bleiben, der Neu-Frankfurter schwimmt auf der Außenbahn einen soliden fünften Platz heraus (2:07,60s). Glückwunsch, dass er wieder in der Weltspitze mit schwimmt.

Den krönenden Abschluß setzt die russische 4x200m Staffel mit Silber hinter Australien und vor den USA.

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Unverhofft kommt oft

3, 3; 4, 4 – das ist die Kurzfassung von Tag 5 der FINA WM in Gwangju aus russisch-deutscher Sicht.

Vladislav Grinev holt einen unglaublich starken und wichtigen dritten Platz über die publikumswirksamen und prestigeträchtigen 100m Freistil! 3 Dinge sind hier erwähnenswert: V. Grinev schwimmt konstant auf hohem Niveau. Er lieferte im Finale eine 47,82s ab – das ist exakt seine Zeit aus dem Halbfinale. Er kann damit zweitens starke Leistung unter 48s kontinuerlich abrufen (C. Dressel heute mit einer Zeit unter 47s und Gold). Drittens ist das die erste WM oder Olympia-Medaille für einen russischen Schwimmer auf dieser Distanz seit 16 Jahren.

Eine tolle Bronze-Medaille ersprintete auch Daria Vaskina über die 50m Rücken.

Die Brustschwimmer legen bei diesen Meisterschaften am meisten Tempo vor: Nach dem neuen 100m Meisterschaftsrekord (56,88s) von Adam Peaty, legte Anton Chupkov (Wie Grinev ZSKA Moskau) im ersten 200m Brust Halbfinale gleich mal einen neuen Meisteschaftsrekord vor: 2:06,83 – und macht seine Titelambitionen deutlich. Drei Minuten und einen Halbfinallauf später stand aber schon der nächste neue Rekord an der Anzeigetafel: Neuer Weltrekord von M. Wilson aus Australien mit 2:06,67, also noch mal knapp 2 Zehntel unter Chupkovs Marke! Die Schwimmnation Australien zeigt sich also auch auf der Brustdistanz superstark. Marco Koch (jetzt Frankfurt statt Darmstadt, das ist also nicht weit weg voneinander) plazierte sich mit einer 2:08,67 ebenfalls fürs Finale.

Also 2 Mal Platz 3 für Russland.

Und 4, 4 für Deutschland? Franziska Hentke verbessert sich im 200m Schmett Finale gegenüber dem Halbfinale um eine Dreiviertelsekunde. Sie schlägt in 2:07,30s aber leider nur als Vierte an. Sventlana Chimrova kommt mit einer 2:08,70 auf Platz 7.

Platz 4 leider auch nur für Philip Heintz (Heidelberg) über die 200m Lagen. Jeweils gute Brust und sehr gute Freistil Bahn, aber J. Deschampes (Schweiz) war wie bei der EM letztes Jahr einen Ticken schneller und holt Silber. Und weil das die WM und nicht die EM ist, mischen auch noch Japan (D. Sato holt Gold) und die USA (Bronze für C. Kalisz) mit.

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Viel Silber für DE und RU

3. Tag für die Beckenschwimmer bei den 18. Weltmeisterschaften in Gwangju. Aus deutscher Sicht gab es einen tollen Erfolg: Sahrah Köhler ist Vizeweltmeisterin über die 1.500m Freistil! Herzlichen Glückwunsch.

Florian Wellbrock (Magdeburg) hat das Finale über die 800m leider verpasst. Er kann sich jetzt ebenfalls auf die längste Distanz im Becken, die 1.500m, fokussieren.

Zwei Mal Silber gab es heute auch für die russischen Schwimmerinnen und Schwimmer: Evgeny Rylov sichert sich über die 100m Rücken den zweiten Platz hinter Jiayu XU (China) und vor Larkin aus Australien. Mit einer 52,67 war er dabei etwas langsamer als im gestrigen Vorlauf (52,44), auch Jiayu Xu schwamm ein paar Zehntel langsamer (52,43s) als gestern (52,17s).

Silbermetall gab es auch für Yulia Efimova, im „Duell Russland gegen USA“ (so die russischen Moderatoren, Denis Pankratov ko-moderiert die WM auf dem russ. Sportkanal MatchTV). Lilly King kam besser vom Startblock weg und gab auf den ersten 50m nach vorne weg Gas. Im Drittel Viertel zündete Efimova ihren bekannten Turbo, L. King konnte auf den letzten 25m aber noch mal drauflegen und gewann mit fast einer halben Sekunde (und einem Armzug) Vorsprung.

Damit sieht es nach dem 3. Tag für Russland wie folgt aus: 4 Mal Silber, ein Mal Bronze.

GoldSilberBronze
Oleg Kostin
(50m Schmett)
Martin Malytin
(200m Freistil)
Evgeny Rylov
(100m Rücken)
Yulia Efimova
(100m Brust)
4x100m Freistil-Staffelder Herren
(Grinev, Morozov,
Kolesnikov, Rylov)

Für Deutschland bisher 1x Silber (Sarah Köhler, 1.500m Freistil)

Zum Abschluss hat sich Kirill Prigoda im Ausschwimmen noch für daas Finale über die 50m Brust qualifiziert.

Allen Athleten herzlichen Glückwunsch!

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Oleg Kostin Vizeweltmeister

Oleg Kostin ist Vizeweltmeister über die 50m Schmetterling! Mit 22,70s schwimmt er damit auch noch neuen russischen Rekord (bisher 22,74s, von ihm erst im April bei den russischen Meisterschaften im April aufgestellt). Gold holt Caleb Dressel in 22,35s, Bronze geht an Nicolas Santos. Oleg Kostins Silber ist die zweite russische Medaille bei den Beckenschwimmern.

Anton Chupkov (59,19s, Platz 8) und Kirill Prigoda (59,09, Platz 5) gehen über die 100m Brust leider ohne Edelmetall aus. Gold geht souverän an Adam Peaty in 57,14s.

Sonne und Regen gab es aus russischen Sicht im Halbfinale über die 100m Rücken. Evgeny Rylov schwimmt mit 52,44 stark ins Finale (mit der gleichen Zeit wie Ryan Murphy im zweiten Halbfinale). E. Rylovs 52,44 sind gleich auch noch ein neuer russischer Rekord, der alte lag bei 52,53 und stammte von Kliment Kolesnikov aus dem Vorjahr. Kliment konnte sein Potential im Halbfinale leider nicht abrufen. Mit einer 53,44s (Platz 4 im ersten HF) reicht es leider nicht für einen Finalplatz. Ganz vorne schwimmt Jiayn XU (China) mit 52,17s einen neuen Meisterschaftsrekord.

China ist also in der Weltspitze definitiv angekommen und hat nicht nur Sun Yang im Köcher. Der schwimmt jetzt auch die 200m und zwar mit 1.45,31 im Halbfinale. Auf der Außenbahn zog aber Clyde Lewis ab, mit einer 1:44,90. Das wird also spannend. Ebenfalls im 200m Freistil Finale wird Martin Malytin schwimmen (1,45,60 im zweiten Halbfinale).

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Rock im Pool

Erster Tag im Becken bei den 18. FINA Weltmeisterschaften im südkoreanischen Gwangju. Bei 3:40,07 liegt der 400m Freistil Weltrekord von Paul Biedermann. Den hat Sun Yang nicht geknackt. Aber 3:42,44 ohne Ganzkörperanzug sind der 1. Platz! Das Finale ohne russische Beteiligung, aber mit 2 Chinesen, 2 Italienern, und 2 Australiern. China und Japan zeigen beide starke Performance, Japan hat auch schon bei der Universiade in Neapel diesen Monat gezeigt, dass die Schwimmer sich sehr gut auf Olympia kommendes Jahr vorbereiten.

Angelina Köhler schwimmt im Halbfinale über 100m Schmett auf einen 7. Platz. Gutes Ergebnis bei dem Feld.

50m Schmett Halbfinale der Männer war auch top besetzt. Mein Lieblingschwimmer ist natürlich Santos aus Brasilien, 38 Jahre! Und 2. Platz im 2. Halbfinale! Ohne Atmung. C. Dressel schwimmt zwei Bahnen weiter mit 22,57 einen neuen Meisterschaftsrekord.

Der erste Emotionshammer des Abends waren die 400m Freistil der Damen. Emotion pur, weil Ariarne Titmus aus Australien sich mit einem Hammer-Hammer-Finish auf den letzten 50m an K. Ledecky vorbeischiebt und sich Gold holt. Auf der letzten Bahn hat sie 2s gut gemacht. Das nenne ich einen Turbo.

Neuer Weltrekord von Adam Peaty. Mit 56,88s stellt er seinen alten Rekord von 57,10 aus der EM in Glasgow im letzten Jahr ein. Der Unterschied zum restlichen Feld ist schon krass. Kirill Progoda und Anton Chupkov (beide RUS) erreichen mit 59,21 bzw. 59,15 beide das Finale.

Und der zweite Adrenalin-Schub waren die 4x100m Freistil, die Königsstaffel, wie man so schön sagt. Grinev, Morozov, K. Kolesnikov und Rylov holen eine superstarke Silbermedaille hinter den USA (mit C. Dressel, Zach Apple, und Nathan Adrian). Beide Teams mit 3:09er Zeiten, bei der letzten Wende sah es so aus, als könnte Rylov an Adrian vorbeiziehen. Grinev ist der aktuelle Rekordhalter über die 100m Freistil in Russland; er hat bei den russischen Meisterschaften im April im Olympiastadion Morozov nur den zweiten Platz übrig gelassen. Das Olympiastadion am Prospekt Mira ist seit Juni übrigens für 5 Jahre zwecks Generalsanierung geschlossen. Zach Apple ist bereits bei der Universiade in Neapel gut geschwommen.

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Living in Moscow Teaching

Where Russian poetry meets Japanese literature: Excursion to Moscow’s library of foreign literature

Within 20 minutes walking distance from HSE main campus Russian poetry meets Japanese literature – as well as German, French and Spanish literary works. We are entering Moscow’s library for foreign literature (LIBFL). The excursion was part of the research seminar for public administration undergraduates at the Higher School of Economics that Valeriya Utkina teaches together with me.

It is no secret that Moscow is a global knowledge hub, providing residents and foreign scholar with dozens of well-staffed major libraries, and even hundreds smaller public libraries across the city’s boroughs. In what way the library of foreign literature distinguishes itself from, say, the Turgenev library, Central Lenin library, or HSE’s own library? What is special about LIBFL?

To some it might be the story of a young female Russian librarian who started from a collection of some 100 French, German and English books in 1922. In the challenging years after Bolshevik revolution she managed to nurture and extent this collection that would later become the library’s stock. By the way, the library will celebrate his 100th anniversary soon.

Others may like the open-space concept of the library. The library welcomes its visitors into a green yard with outdoor seats leading to the main entrance and the reception. This contrasts most public buildings in Russia that start with a massive door followed by turnstiles and security guards.

The library itself separates into multiple reading halls and accompanying institutes for the different language. There is not a single huge reading hall. There is a center for French literature with French books, a Dutch section that also informs about career opportunities; there is Japanese center with Japanese publications, and so on. Each center differs in its interior decoration, cultural atmosphere, and air condition. Most centers offer language classes as well, English, Japanese, German, you name it. Pearson, an educational publishing house has an English learning center within the library; the German Goethe institute is present as well.

The Japanese sense of beauty

Another interesting feature is the library’s collection of rare books. A rare book is a publication that was either printed in small numbers (less than 1,000 times), before 1831, or that contains a valuable bookplate (ex libris or super ex libris) that indicates the former owner of a book.

Rare books in a regular trolley

Today we saw for ourselves that LIBFL is an open minded and very active educational powerhouse today that is open to scientists and the general public as well.

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Bohemian Rhapsody Pt. III

Prague, 7am, Vysehrad, sunny morning, followed by some fog

Inside Charles University Prague:

The perfect combination: Local Government and behavioral public administration
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Bohemian Rhapsody Pt. II

Prague offers a wide range of exciting 20th century architecture, from the 1920s to the late 1980s.

Prague television tower (height 216m)
Skoda metro wagon
Charles University Canteen, probably the oldest in the Czech Republic – and the most stylish one

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Bohemian Rhapsody

The Faculty of Science at Charles University in Prague excellently hosted the 27th NISPACee Annual conference 2019 last week (May 23-26). NISPCee is the association of Public Administration scholars in Central and Eastern Europe.

Prague is a city of a thousand spires.

Vltava embarkment
View from Charles Bridge
Charles Bridge
Three out of a thousand spires
Prague’s television tower (upper left)

Prague is a tram city. The public transportation system is well-developed both above and below the surface. On the ground tram lines are criss-crossing all over the city, without being stuck in traffic jams; they are part of the city’s urban culture.

Below the ground Prague offers a nice metro system consiting of three lines. Built in the late 1960s and 1970s stations look similar to Moscow’s stations constructed at that time (e.g. Yasenovo or Konkovo at the orange line southbound).

Museum Metro Station (self-explaining)
Entrance to the red metro line (the C line)
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Kutna Hora: Silver ore, Inequality, and Copycatting

Kutna Hora, Kuttenberg in German, a small town of some 40,000 people 70km east of Prague, the Czech capital, benefited from two assets in the past. The first asset were silver ore mines that were detected in the 13th century and exploited until the 16th century. Open pit in the beginning, later on in mine tunnels that where up to 600 metres deep.

The trace of the silver ore depicts social strata and illustrates mediaval economic and social history in one of Europe’s richest region. Miners formed the lower strata in the hierarchy. As today, miners had an extremly risky and exhausting job. Life expectancy of a miner was 26 years. Women in the town were 3-4 times widows during their life course. The salary was 7-8 groschen, a currency unit, per week. It took 30 minutes to slide down into the Stollen, and 2-3 hours to climb up after the shift was over; as you probably guess correctly, this was unpaid overtime work.

Silver coin minters above the surface were better-off. They were well-paid experts who minted up to 2,000 silver coins per day from the natural resources digged by their underdog peers below the ground. To become a master you needed to pass an examination, the task was to mint 1,000 coins in a row without a single mistake. A 6kg hammer rushed down on a small oval made of 90% silver blended with 10% copper (unlike gold, silver is a soft material, copper is required to add stability to the coins). Prisoners assistet the minters by holding the upper part of a device that fixed the coin, this was a risky task, especially when minters were tired after several hours; a significant number of prisoners were even deadly injured. If a prisoner was still alive after three months of this sentence, he reportedly was released because it was <<God’s will>>. Minters earn up to 1 Taler per day, also to keep them from stealing money. These anectodes depict the inequality part in the Bohemian rapsody.

Local rivalry is another part of the story. Kutna Hora competed for reputation, economic and religious power with nearby Prague. Next to Saint Barbara Cathedral, a tremendous piece of architecture pictured below, is a collection of statues that copycatted the ones on Prague’s Charles Bridge. Prague had a Jesuit School hence Kutna Hora also needed to have one. Local elites successfully lobbied King Wenzel II., who closed all 17 other silver mints across Czech; Kutna Hora became the central and only one.
The silver ore mines exhausted and were subsequently flooded in the 16th century.

The second big asset and source of the city’s mediaval prosperity was a handful of soil taken in Jerusalem. A local noble man spread this handfull soil over a piece of land that he donated to a group of monks, the legend goes – Kutna Hora thus created an image of a second Jerusalem. A huge cemetry accompagnied the monastry and rich and noble men from across the kingdom made large donations in return for the right to be burried there.

What Kutna Hora lacked however was an university. This brings is back to Prague and its famous Charles University. Established in 1356 it is the oldest University in Continental Europe. And its Faculty of Sciences marvellously hosted the 27th annual NispaCee conference throughout last week (May 23-26, 2019).
I will try to summarize some of the research evidence on local government presented at the event in a subsequent post.

Pictured above: Cathedral St. Barbara, 1388-1905 reconstruction on neogothic style, it took 500 yrs to finish the building; financial dire times, and Hussite wars caused delay, among others