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Retro photo: Ich@Schwimmhalle

Ретро-Фото (2018): на тренировке у Владимира Смирнова на старом СК Олимпийский в Москве. С прошедшим днём рождения, Владимир Евгеневич!!

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Inside Russia: New Article in the NISPAcee Journal of Public Administration and Policy

Amid off-the-wall tensions between Russia and the US about Ukraine, George Borshchevskiy and I published a new open-access article 🙂 that sheds light on the politics-administration relationship inside the world’s largest country.

Jäkel, Tim and Borshchevskiy, George Alexander. "Leadership Discourses on Bureaucracy: Continuity over a Century" NISPAcee Journal of Public Administration and Policy, vol.14, no.2, 2021, pp.111-133. https://doi.org/10.2478/nispa-2021-0017

Politicians in all types of regimes require bureaucracy to extend their rule over society. To prevent administrators from becoming too powerful and publicly signal independence, they seemingly arbitrarily criticize public officials. But when and how do political leaders blame bureaucracy – and when do they praise it?

George and I use Russia as a case to illustrate the complex and ambiguous politics-administration relationship in non-Western regimes. We argue that public statements about bureaucracy accommodate two different legitimation strategies. We provide a content analysis of 311 public statements, from 1917 – 2017, on the role of administration in the country’s development.

Talking about public-sector reform in Russia is instrumental in gaining, maintaining, or extending power, in a broader context of elite struggle.

Have a look the latest issue of NISPAcee Journal of Public Administration and Policy to read how, over a century, the rhetoric of Russian leaders oscillated between blaming and praising bureaucracy to secure stability and overcome obstacles in implementing governing strategies. Here is the link to the article: https://doi.org/10.2478/nispa-2021-0017

Bureaucracy-bashing and strategies of blame-shifting are not unique to non-Western political regimes. The rhetoric of political leaders in Russia contains many things that political leaders in Western democracies do as well.

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Energiecluster Cottbus: Das Dieselkraftwerk Kunstmuseum Cottbus

Eine Turbinendrehung neben dem E-Werk thront am Mühlenteich das ehemalige Dieselkraftwerk. Ab 1928 erzeugte ein Dieselmotor bei Bedarf Strom für die wachsende Stadt. Die idyllische Lage des Kraftwerkbaus, eingerahmt von Park und Teich mit Fabrikantenvilla nebenan, fasziniert den Betrachter. Heute beherbergt der Klinkerbau das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst.

Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus, Brandenburg, Deutschland. http://www.blmk.de/

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Grüne Energie

Ein Elektrizitätswerk, das aussieht wie eine Burg?

Am Spreeufer 1, Cottbus, Brandenburg, Deutschland

Im alten E-Werk in Cottbus nutzte der Mensch seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Bewegungsenergie der Spree, um Strom für die Straßenbahn und 138 Haushalte der Stadt zu erzeugen. Das Gebäude wurde 1903 errichtet. Und er tat dies an diesem Ort bis in die 1960er Jahre.

Das strömende Wasser drückt gegen die Schaufeln einer Turbine. Die Drehbewegung versetzt auch den Magneten im Generator in Bewegung. Die Drehung des Magneten in den Drahtspulen des Generators erzeugt Strom.

Schleuse (Mitte), rechts das Turbinenhaus

Warum übt das E-Werk auch heute so eine Faszination auf den Betrachter aus? Da ist zum Einen der Kontrast zwischen nüchternen technischen Apparaturen im Inneren – cleane, exakte, steuer- und beherrschbare Technik – und Backstein-Architektur draußen- wie aus einer märchenhaften Vergangenheit. Elektrifizierung vs. Frühneuzeitliche Epoche.

Nüchterne, funktionale Kontrollelemente drinnen …
… vs. idyllische Lage außen

Da ist zum anderen die idyllische, pittoreske Lage des Werkes – eingerahmt von Spree, Park und spätmittelalterlichem Gerichtsturm. Das widerspricht so auffällig unserer üblichen Vorstellung und unserem Verständnis von der rauchenden, lärmenden Fabrik, die der Industriegesellschaft ihr Gesicht gibt.

Altes E-Werk (re.), dahinter der Gerichtsturm (Mitte)

Wasserkraft als Energiequelle ist seit der Antike bekannt. Seit dem 8. Jahrhundert werden Wasserräder genutzt. Grüne Energie.

Bleibt nur noch eine Frage: Warum braucht das E-Werk einen Schornstein? Antworten und Lösungen bitte in die Kommentare!

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Im T-34: Schlacht um die Seelower Höhen //Мемориал Битва за Зееловские Высоты

„03:00 Uhr Berliner Zeit. Über den Stellungen liegt nächtliches Dunkel. Der Sekundenzeiger auf der Uhr des Oberbefehlshabers nähert sich der Zwölf. Mit einem Schlag wird ringsum alles taghell. […] Ein Dröhnen und Grollen braust über uns hinweg. 40 000 Geschütze haben eine Salve abgegeben und feuern weiter Schuss auf Schuss! Die ganze Oderniederung scheint zu wanken. Eine Wand aus aus hochgewirbeltem Staub und Rauch reicht bis in den Himmel.“ So schildert der sowjetische Marschall W. I. Tschuikow in seinen Memoiren den Beginn der Schlacht um die Seelower Höhen am Morgen des 16. April 1945.

Seelow liegt etwa 70km östlich von Berlin westlich der Oder. Es ist der Beginn des Sturms auf Berlin, die letzte Etappe des Krieges. Die malerische Naturlandschaft der Oderniederung mit ihren Kanälen und wenigen Straßen erschwert den Rotarmisten ein rasches Vorrücken. .“Um die Mittagszeit hatte die 8. Gardearmee schließlich die ersten beiden Stellungen des Gegners [der deutschen Truppen] durchbrochen und näherte sich der dritten. Es war jedoch unmöglich, diese aus der Bewegung heraus zu nehmen. Die Seelower Höhen fallen zur Oderniederung so steil ab, dass unsere Panzer [… ] sie nicht bezwingen konnten und flachere Hänge suchen musste.“

„Die Armee hatte ihre Tagesaufgabe nicht erreicht, die Seelower Höhen waren nur teilweise genommen. […] In der Nacht nahmen wir Änderungen […] vor. Am Morgen begann der Angriff um 10:30 Moskauer Zeit. […] Gegen Ende des zweiten Angriffstages durchbrach unsere Armee schließlich den zweiten Verteidigungsstreifen. Damit hatte sie die Seelower Höhen völlig in ihren Besitz gebracht und die Oderniederung hinter sich gelassen.“ (Tschuikow, W. I., 1976, Gardisten auf dem Weg nach Berlin. Berlin, S 416-422.)

Die Gedenkstätte Seelower Höhen macht die Erinnerung an diese historische Schlacht, das Erfahren ihrer Bedeutung, des Leides und des Sterbens für die heute Lebenden möglich. Ein großartiges Team macht Geschichte für die Besucher greifbar, indem man z. B. einem echten T-34 ziemlich nah kommen darf. #unterwegsinbrandenburg #seelow #gedenkstätteseelowerhöhen

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Mach keinen Blödsinn mit dem Müll

Dieses neue Plakat zur Mülltrennung im Retro-Stil hängt seid dieser Woche in unserem Hausflur:

Albere nicht (mit dem Abfall) herum

Damit erinnert die Moskauer Stadtverwaltung alle Einwohner an das neue 2-Tonnen-System zur Mülltrennung: Blaue Tonne für Verpackungsmüll, graue Tonne für Restmüll.

Das 2-Tonnen Minimalprinzip gibt es in Moskau seit 2019. Es ist Teil der laufenden russischen Abfallwirtschaftsreform. Aktuell werden nur etwa 10% des Abfalls in Russland verwertet; 90% landen also unbehandelt auf Deponien. Das Ziel lautet, die Recyclingquote bis 2025 auf 65% zu erhöhen, dem Niveau der deutschen Abfallwirtschaft. Durch die Pandemie wird diese Zielsetzung voraussichtlich auf 2030 verschoben.

Die russische Reform steht vor fünf zentralen Herausforderungen:

1. Illegale Mülldeponien: das geplante Deponieverbot für unbehandelte Abfälle erfordert die Beseitigung der unzähligen illegalen Deponien im ganzen Land. Verantwortlich sind am Ende des Tages die jeweiligen Kommunen, denen fehlen aber Einnahmequellen und administrative Kapazitäten Verursacher zu ermitteln oder zur Rechenschaft zu ziehen

2. Ausbau der Recycling-Infrastruktur: Russland setzt auf den deutschen Pfad der thermischen Verwertung, mit all seinen Fehlanreizen. Sinnvoller wären Verfahren zur Nutzung von Sekundärrohstoffen.

3. Grüne öffentliche Beschaffung: russische Behörden und Unternehmen müssen stärker ökologische Kriterien beim Einkauf berücksichtigen. Damit kann die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen angekurbelt werden, Nischenanbietern kann der Markteintritt ermöglicht werden.

4. Lokalisierungsstrategien: jede der 85 Regionen muss ihren eigenen Abfallwirtschaftsplan entwickeln und umsetzen. Die demografischen, geographischen und sozioökonomischen Unterschiede zwischen den Regionen sind enorm. One-size-fits-all Lösungen passen nicht.

5. Erweiterte Produzentenverantwortung

6. Reform der Müllgebühren: politisch heikel, denn die Haushalte müssten in Vorleistung gehen, um die Erweiterungen der Infrastruktur zu finanzieren.

Es bleibt also viel zu tun. Die Retro-Plakate leisten ihren Beitrag für nachhaltigeren Umgang mit Müll.

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VII. Internationale Konferenz für Student*innen und Doktorand*innen „Welt und Wissenschaft“ 2021

Heute findet bereits zum siebten Mal die jährliche deutschsprachige Internationale Konferenz für Studenten und Doktoranden „Welt und Wissenschaft“ 2021 an der Higher School of Economics in Moskau statt. Ich hatte die Freude, die Veranstaltung wie folgt eröffnen zu dürfen:

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste, im Namen des Organisationskommittees und aller Sektionsleiterinnen und Leiter begrüße ich Sie alle ganz herzlich zur VII. Internationalen Konferenz für Studenten und Doktoranden „Welt und Wissenschaft“ 2021. Mein Name ist Tim Jäkel, von der School of Politics and Governance der HSE. Das Organisationskomittee, das sind Frau Professorin Dr. Uspenskaja und Dr. Julia Pasko von der School of Foreign Languages der HSE.

Ganz Corona-konform führen wir die Konferenz auch dieses Jahr wieder online durch. Im zweiten Pandemiejahr haben wir gelernt, damit zu leben.

Wir haben ein vielfältiges Programm, 46 Vorträge in sechs Sektionen. Die Sektionen werden geleitet von Frau Dr. Iris Bäcker, Dr. Christian Fröhlich, Dr. Martin Beisswenger, Dr. Dirk Meissner, Dr. Pjotr Rezvykh, Herrn Alexander Dreut und mir.

Eine wirklich interdisziplinäre Konferenz

Uns erwarten spannende Fachvorträge von Referentinnen und Referenten aus 15 russischen und deutschen Universitäten: Wir haben sechs Sektionen, aber die Themen verbinden sich darüber hinaus. Welt und Wissenschaft ist eine wirklich interdisziplinäre Konferenz.

Man könnte die Konferenz unter folgendes Motto stellen: „Eine Diskussion über die schlechteste und die bestmögliche Welt“.

Das ist der Titel des Vortrages von Natalia Chepeleva (Lomonossow-Universität, Moskau) und er gefällt mir hervorragend. Denn er fasst die Vielfalt der Vorträge ganz ausgezeichnet zusammen.

Eine Auswahl der Themen

Das letzte Jahr war ein Jahr voller Unsicherheit. Es hat uns mehr als deutlich vor Augen geführt, wie fragil unsere Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ist. Die 46 Vorträge auf der heutigen Konferenz beleuchten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln die vielfältigen Ursachen, Details von Problemen, aber auch Wege für eine Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft dar.

Digitialisierung

Die COVID-19-Krise führt zu einem unumkehrbaren Digitalisierungsschub u.a. in der Arbeitswelt, im Bildungsbereich und im Bankensektor. Die Vorträge von Angelika Zaytseva (RUDN, Moskau), Anna Bazarova (Staatliche Universität für Management, Moskau), Artem Khomyakov (Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, Moskau) und Sofia Mikhailova (Staatliche Universität Sankt Petersburg) behandeln die Digitalisierung im Hochschulbereich im Bankensenktor.

Nachhaltigkeit

Eine zentrale Herausforderung im 21. Jahrhundert ist die Transformation in eine kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft. Mich freut daher besonders, dass wir mehrere Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit haben:

wie wirken sich Urbanisierung und Versiegelung in den Städten auf die globale Klimaentwicklung aus (Diana Volokhova, TU Braunschweig)?

Die Pandemie verschärft die soziale Ungleichheit. Extreme Armut nimmt wieder zu. Wie kann Ziel 1 der SDGs, Bekämpfung der Armut, trotzdem erreicht werden? Dazu vergleicht Katerina Kravtsova (Staatliche Universität Sankt Petersburg)  Reformen in der Sozialpolitik in Deutschland und Russland.

Kernenergie ist eine klimaneutrale, aber nicht erneuerbare Energie – soll man sie nutzen, um Klimaziele zu erreichen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Anastasia Galkina (HSE, Moskau).

Die Vorträge in der Sektion Recht in Theorie und Praxis (unter der Leitung von Alexander Dreut) beleuchten aktuellen Trends bei der Reform des Rechtssystem in Deutschland und Russland, etwa:

  • Wer haftet für die Schulden eines Verstorbenen? „In der UdSSR hinterließen die Bürger nicht oft Schulden“, heutzutage ist das anders und muss ordentlich geregelt werden. Wie, das skizziert Sergey Borja vom Forschungszentrum für Privatrecht beim Präsidenten der Russischen Föderation, Moskau
  • Durch die Covid-19-Pandemie gab es auch Bewegung bei Geschworenengerichten in Russland. Hier bringt uns Alexandra Kuzina (Staatliche Universität Sankt Petersburg) auf den neuesten Stand.
  • Ulvi Ocaqli (RUDN, Moskau) trägt zu einem wichtigen Thema vor, die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche.

Identität, Erinnerungskultur und Migration

Wir haben einen Block mit Vorträgen über die Identität, Erinnerungskultur und Migration. Zum einen in der Sektionen Soziologie und Politik und in der Sektion Vergangenheit und Gegenwart:

  • Kamila Minikhairowa geht in ihrem Vortrag der Frage nach, ob es sowas wie eine deutsche Identität überhaupt noch gibt.
  • Filipp Fomichev und Anastassiya Krovitskaya liefern zwei Beiträge zur deutschen Erinnerungspolitik und dem doppelten Blick russischer Studenten auf diese Erinnerungspolitik
  • Darja Rjasanzewa präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Studie über junge Russlanddeutsche in Moskau.
  • Anna Pravdyuk (HSE, Moskau) stellt ein interessantes Buchprojekte über Erinnerungsorte in Berlin vor, darunter so unterschiedliche Orte wie der SchwuZ Queer Club und das Sowjetische Ehrenmal.

Kunst, Kultur und Translation

Aber es geht bei unserer Konferenz nicht immer nur um Krisen oder darum, was schlecht läuft und was man wie besser machen könnte.

Es geht genauso um das Schöne, um russische und deutsche Literatur, um Kultur und um die Kunst, diese Schönheit in die jeweils andere Sprache zu übertragen.

In der neuen Tretjakov-Gallerie in Moskau

Hier möchte ich nur einige Beispiele aus der Sektion von Frau Dr. Iris Bäcker herausgreifen:

  • Anna Woronina: wie sieht ein russischer Literaturnobelpreisträger, Ivan Bunin, die Alpen, ein steoreotyper kontinentaleuropäischer Sehnsuchtsort.
  • Iana Prosolovich: Und wie sieht eine deutsche Dichterin, Marion Poschmann, Russland? „Welche Einflüsse haben die Russlandreisen auf Poschmanns Poetik ausgeübt?“

Fühlen, Denken, Ausdrücken

Apropos, Kunst und Transformation: Streetart ist „Ausdruck von Transformationsprozessen der modernen Gesellschaft“; Daria Smirnova (Lomonossow-Universität, Moskau) bringt uns diese moderne Streetart im Stadtraum von Russland und Deutschland näher.

Streetart in Moskau

Sammelband zur Konferenz

Alle Vorträge sind spannend, es fällt einem schwer, sich für eine Sektion zu entscheiden. Sollten Sie einen Vortrag verpassen – keine Sorge, denn wie jedes Jahr werden wir im Nachgang zu dieser Konferenz wieder einen Sammelband herausgeben. Hier hat jeder die Möglichkeit, einen verpassten Vortrag noch nachzulesen. Ich nutze hier auch schon die Gelegenheit, alle Teilenehmerinnen und Teilnehmer einzuladen, ihre redigierten Beiträge einzureichen. Die Details dazu teilen wir Ihnen im Nachgang zur Konferenz mit.

Die Sammelbände der bisherigen Konferenzen finden Sie – Open Access – hier:

Cover des Sammelbands zur Konferenz 2019

Alles das wäre nicht möglich, ohne das leidenschaftliche Engagement und die hochprofessionelle Leitung und Organisation von Frau Prof. Dr. Uspenskaja und Dr. Julia Pasko von der School of Foreign Languages der HSE. Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank.

Das deutsche Kollegium an der HSE, Frau Dr. Iris Bäcker, Dr. Christian Fröhlich, Dr. Martin Beisswenger, Dr. Dirk Meissner, Dr. Pjotr Rezvykh und natürlich Herr Dreut von der AHK leisten als Sektionsleiterinnen und Leiter ebenfalls wie jedes Jahr eine großartigen Job.

Ich danke ebenfalls unseren diesjährigen Partnern für ihre Unterstützung der Konferenz. Das sind die AHK, der Deustche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Hans Seidel Stiftung (HSS) und die Ruhr-Universität Bochum.

Podiumsdiskussion Deutsch-Russische Beziehungen: Widersprüche und Perspektiven

Bevor wir mit den Fachvorträgen in den einzelnen Sektionen beginnen, darf ich Sie zu einer Diskussionsrunde einladen über den Stand und die Perspektiven der deutschen russischen Beziehungen, sozusagen aus der Vogelperspektive.

Ich freue mich wirklich sehr, dass wir dazu vier hochkarätige Expertinnen und Experten aus Deutschland und Russland begrüßen können. Es diskutieren:

  • Alina Falzon: Referentin beim Auswärtigen Amt, in dieser Position in der Deutschen Botschaft in Moskau tätig.
  • Dr. Frank Hoffmann ist Geschäftsführer des Instituts für Deutschlandforschung an der Ruhr-Universität Bochum. Herr Dr. Hoffman und die Kollegen von der HSE kooperieren u.a. im neuen Germanica Studiengang an der HSE.
  • Prof. Dr. Alexander Tschepurenko ist Professor am Department für Ökonomische Soziologie der HSE in Moskau. Er ist akademischer Leiter des Instituts für Soziologie an der HSE. Herr Prof. Tschepurenko ist ein ausgezeichneter Kenner der deutschen und der Russischen Forschungslandschaft, war selbst Humboldtstipendiat und später in der Humboldstiftung aktiv. Prof. Tschepurenkoist ein beherzter Unterstützer der Konferenz Welt und Wissenschaft. Ich freue mich sehr, Sie auch in diesem Jahr begrüßen zu dürfen.
  • Jan Dresel ist der Leiter des Büros der Hanns-Seidel Stiftung in Moskau. Hat mit seiner engagierten Arbeit die HSS als wichtigen Knoten im deutsch-russischen Netzwerk etabliert. Regelmäßig führen Herr Dresel und die HSS Veranstaltungen zu Zukunftsthemen durch, ich denke da nur an die Kooperation zwischen deutschen und russischen Unternehmen bei der Recyclingreform. Herr Dresel, vielen Dank, dass Sie heute mit an Bord sind!

Ich wünsche Ihnen allen eine spannende und erfolgreiche Konferenz!

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How Political and Administrative Sciences may help to spur pro-environmental behavior

Had an inspiring Roundtable Discussion on how to promote waste minimization at the #ESRCFestival of Social Science 2020 with Elene Sautkina and Henning Wilts. Here’s the Video on YouTube:

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Die Politische Ökonomie des Schwimmens

Zurzeit laufen im Fernsehen oder (je nach Land) im Internet die ISL Wettkampfschwimmen. Schwimmen kenne ich, aber ISL – ??? ISL steht für International Swimming League, eine neue internationale Liga fürs Profischwimmen.

Das ist deswegen erwähnenswert bzw. einen Blogpost wert, weil es bisher einen Monopolisten gab, die FINA, den Weltschwimmverband, der alle Wettbewerber erfolgreich unterdrückte. So ähnlich wie im Profifußball, da gibt es denn DFB und seine Bundesliga, und sonst nix. Seit 2019 gibt es nun die ISL und die organisiert auch Schwimmwettkämpfe. Und die sehen doch ziemlich anders aus, als das, was Sie von Olympia oder vom lokalen Schwimmtreffen kennen.

Klar, es schwimmen weiterhin Menschen auf vier verschiedene Arten (in vier unterschiedlichen Lagen) unterschiedlich lange Strecken (zwischen 50m und 200m). Hier ist allerdings schon der erste Unterschied, es werden also nur Kurzstrecken (Sprint) und kurze Mittelstrecken (200m) geschwommen, aber nicht die 400, 800m und 1.500m Kraul. Obwohl die erst richtig spannend sind, aber das dauert zu lange.

Die Grundlogik kennen Sie vom Schulschwimmen und den Stadtschulmeisterschaften: alle springen gleichzeitig rein und es gewinnt die oder der Schwimmer, der als erster anschlägt. Und das war es dann im Prinzip auch. Erster, zweiter und dritter bekommen eine Medaille und gehen zum Ausschwimmen (eigentlich andersherum) oder nach Hause. Es kann also sein, dass ein Schwimmer sich nur auf eine einzige Distanz, sagen wir 100 Freistil, konzentriert. Er wird nur diese eine Distanz schwimmen und versuchen zu gewinnen. Zeit spielt auch eine Rolle, aber man muss keinen neuen Weltrekord aufstellen, um Erster zu werden.

Und so werden dann alle Kombinationen durchgearbeitet, jede Lage auf einer bestimmten Distanz, erst die Frauen, dann die Männer. Also z. B.

50m Freistil Frauen

50m Freistil Männer

100 Rücken Frauen

100m Rücken Männer

200m Brust Frauen

200m Brust Frauen. usw.

Für jedes einzelne der zahlreichen Rennen gibt es einen Sieger. Das ist das FINA Prinzip. Wenn Du Deine Familie mit einer Goldmedaille beindrucken willst, musst Du einfach schneller sein, als die sieben Anderen Typen im Becken. Ob die anderen in Deinem Schwimmverein, mit denen Du im Bus zurück fährst, das auch schaffen, ist ihr Problem.

Hier ist das ISL-Prinzip: Es gibt nicht X Sieger, sondern nur Einen. Genauer gesagt, nur ein Team kann gewinnen. Die Schwimmer bilden Teams und es konkurrieren Teams. Es gewinnt das Team, mit den meisten Punkten Punkte bekommt Frau oder Mann, wenn man gegeneinander schwimmt. Auch bei der ISL springen acht Menschen ins Wasser und schwimmen alle in derselben Lage dieselbe Strecke, also z. b. die 100m Freistil, die „Königsstrecke“ (m/w/d). Wer zuerst anschlägt bekommt 9 Punkte, der zweite 7 Punkte, der letzte (achte bekommt) noch einen Punkt. Bei einem ISL werden also genauso zahlreiche Strecken in allen Lagen geschwommen – und die Punkte, die jedes Team dabei gewinnt, werden zusammengezählt. Wer am Schluss die meisten Punkte hat, bekommt den Pott – und die meiste Kohle.

Das ist das Grundprinzip:

  • Teambasiert
  • Teams sammeln Punkte
  • wer in einem Rennen zuerst anschlägt, bekommt die meisten Punkte.

Es gibt noch diverse Bonuspunkte und Extrawertungen. Aber die Zeiten der Gewinner spielen im Vergleich zu FINA Events eine untergeordnete Rolle. Die Siegezeit wird gar nicht angezeigt, sondern nur wer Erster ist und wer wie viele Punkte bekommt. Sieht aus wie bei einem Videospiel.

ISL Events sind bunt, hipp oder cool. Du fühlst Dich auf jeden Fall nicht lost, wenn Du das schaust. Wenn die FINA Events die Lego Classic Box sind, dann sind die ISL Wettkampfschwimmen der Hidden Side Doppeldecker.

In einem Team sind bis zu 30 Schwimmerinnen und Schwimmer aus verschiedenen Ländern. Wie bei Bundesligavereinen – bei der ISL schwimmen Teams gegeneinander und nicht Nationalmannschaften. Die Teams haben lustige Namen, zum Beispiel „die Froschkönige aus Tokyo“ (Tokyo Frog Kings, mit Vladimir Morozov). Deutsche Schwimmstars schwimmen auch mit, Philip Heintz gehört zu den Aqua Centurions, Marius Kusch (Europameister über die 100m Schmetterling auf der Kurzbahn) schwimmt für London Roar.

Was bedeutet das alles für Nicht-Schwimmfanatiker? Erstens, Konkurrenz belebt das Geschäft. Die ISL hat es fertig gebracht, das FINA-Monopol auf Schwimmevents zu brechen. Die FINA hat darauf reagiert und selbst ein neues Wettkampformat eingeführt. Das ist also wie bei der Deregulierung der der Fernbusse in Deutschland, die der Deutschen Bahn zahlreiche Wettbewerber und dem Kunden sinkende Preise beschert hat. Ob das nachhaltig und umweltfreundlich ist, steht auf einem anderen Blatt.

Zweitens: Sportevents sehen im Fernsehen auch ohne Zuschauer ziemlich gut aus. Es ist also realistisch, dass Olympia 2021 ohne Zuschauer stattfinden wird.

Drittens: Die ISL macht mit dem Event Druck aufs Öffentlich-rechtliche Fernsehen. ARD und ZDF haben sich als unfähig oder unwillig erwiesen, Schwimmen prominent im Fernsehen zu zeigen. In anderen Ländern, z. B. in Russland laufen die ISL Events dagegen im regulären Kabelfernsehen. In Deutschland posten nur www.swim.de und www.swimswam.com Zusammenfassungen. Es bleibt also zu hoffen, dass das neue Format auch in Deutschland in 2021 zu mehr Vielfalt bei den Öffentlichen Rechtlichen führt.

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CO2-Bepreisung gewinnt Deutschen Umweltpreis 2020

Ottmar Edenhoffer erhält den Deutschen Umweltpreis 2020 für seinen „wissenschaftlichen Lösungsansatz, einen Preis für den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu verlangen“.

Ottmar Edenhoffer ist Professor für die Ökonomie des Klimawandels an der TU Berlin und Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die den Umweltpreis vergibt, belobigt damit finanzielle Anreize als Instrument für Klima- und Naturschutz.

3Sat präsentiert den Preisträger in einem 3minütigen Clip, den man hier anschauen kann: https://youtu.be/tymTIU8_Jg0