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Silber ist das neue Gold

Ein paar kurze Notizen vom heutigen vorletzten Wettkampftag der Beckenschwimmer bei der 18. FINA Weltmeisterschaft in Gwangju.

Diese Silbermedaille ist für Andrei Minakov wie ein hochverdientes Gold: 100m Schmetterling in 50,83s – das ist Platz 2 hinter dem neuen Weltrekordhalter C. Dressel (49,66!!). Eine Klasseleistung an der Weltspitze für den 17-jährigen aus St. Petersburg. C. Dressel absolvierte heute ein hartes Wettkampfprogramm (100m Schmett, 50m Freistil, Startschwimmer in der 4x100m Frei Mixed Staffel), er kann mit dieser Belastung gut umgehen und lieferte konstant Höchstleistung (3 Mal Gold).

Mariia Kameneva schwimmt mit einer 24,33s sicher ins morgige Finale der 50m Freistil.

Mit im Finale über 50m Brust der Damen sehen wir morgen nicht nur Yulia Efimova (30,12s im Halbfinale, noch Luft nach oben im Vergleich mit L. Kings Zeit unter 30s im Halbfinale), sondern auch Anna Elendt! Mit einer 31,10 sicherte sie sich Platz 8 im morgigen Sprint-Finale „USA gegen Russland“.

Russische Doppelbeteiligung morgen auch im Rückensprint: Kliment Kolesnikov (Moskau) schwamm sich mit einer 24,35 auf Bahn 4 im morgigen Finale und wird dort flankiert von Jiayu Xu und Evgeny Rylov (QT 24,56s).

Für Sarah Köhler und V. Morozov und gab es heute leider nur 4. Plätze. Für Morozov besonders bitter: nach den 50m Freistil reicht es auch mit der 4x100m Mixed Staffel ganz knapp nicht für Edelmetall. Sarah Köhler, Vizeweltmeisterin im Freiwasser, musste sich erst auf den letzten 100m geschlagen geben. Bis dahin schwamm sie kontinuierlich auf dritter Position. Auf den letzten anderthalb Bahn fehlte dann ein energisches Finish, um diesen Platz bis zum Anschlag zu verteidigen.

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Goldregen

3 Mal Gold für die russischen Schwimmerinnen und Schwimmer am 6. Tag der FINA WM in Südkorea und eine starke Silbermedaille bei der 4x200m Staffel der Herren.

Yulia Efimova (200m Brust) und Evgeny Rylov (200m Rücken) sorgten für die ersten beiden Goldmedaillen. Das packendste Rennen, das war aber Anton Chupkov neuer Weltrekord über die 200m Brust: 2:06,12! Ein absoluter Hammer, nur einen Tag nach dem bereits M. Wilson die Bestmarke auf 2:06,67 neu festgelegt hatte. Und nun noch mal eine halbe Sekunde darunter. Und in was für einem Rennen. A. Chupkovs Taktik ging perfekt auf; aber solche Nerven muss man erst mal haben. Eine technische, taktische und psychologische Meisterleitung! Technisch seine bekannte lange, lange Gleitphase nach jedem Zug. A. Chupkov macht nur einen Zug, wo andere zwei machen, sehr effizient und kraftsparend. Taktisch exakt umgesetzt: Ab Meter 125m erhöht er punktgenau Tempo und Frequenz, schiebt sich langsam aber sicher von Platz 6 vor. Und die letzten 50m schaltet er auf Sprint um, zieht erst Wilson mit dem Lasso ran, und ab Meter 175 vorbei, immer weiter, immer weiter. Finish mit einer guten Armlänge Vorsprung. Und neuer Weltrekord! Nicht unerwähnt soll natürlich Marco Koch bleiben, der Neu-Frankfurter schwimmt auf der Außenbahn einen soliden fünften Platz heraus (2:07,60s). Glückwunsch, dass er wieder in der Weltspitze mit schwimmt.

Den krönenden Abschluß setzt die russische 4x200m Staffel mit Silber hinter Australien und vor den USA.

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Unverhofft kommt oft

3, 3; 4, 4 – das ist die Kurzfassung von Tag 5 der FINA WM in Gwangju aus russisch-deutscher Sicht.

Vladislav Grinev holt einen unglaublich starken und wichtigen dritten Platz über die publikumswirksamen und prestigeträchtigen 100m Freistil! 3 Dinge sind hier erwähnenswert: V. Grinev schwimmt konstant auf hohem Niveau. Er lieferte im Finale eine 47,82s ab – das ist exakt seine Zeit aus dem Halbfinale. Er kann damit zweitens starke Leistung unter 48s kontinuerlich abrufen (C. Dressel heute mit einer Zeit unter 47s und Gold). Drittens ist das die erste WM oder Olympia-Medaille für einen russischen Schwimmer auf dieser Distanz seit 16 Jahren.

Eine tolle Bronze-Medaille ersprintete auch Daria Vaskina über die 50m Rücken.

Die Brustschwimmer legen bei diesen Meisterschaften am meisten Tempo vor: Nach dem neuen 100m Meisterschaftsrekord (56,88s) von Adam Peaty, legte Anton Chupkov (Wie Grinev ZSKA Moskau) im ersten 200m Brust Halbfinale gleich mal einen neuen Meisteschaftsrekord vor: 2:06,83 – und macht seine Titelambitionen deutlich. Drei Minuten und einen Halbfinallauf später stand aber schon der nächste neue Rekord an der Anzeigetafel: Neuer Weltrekord von M. Wilson aus Australien mit 2:06,67, also noch mal knapp 2 Zehntel unter Chupkovs Marke! Die Schwimmnation Australien zeigt sich also auch auf der Brustdistanz superstark. Marco Koch (jetzt Frankfurt statt Darmstadt, das ist also nicht weit weg voneinander) plazierte sich mit einer 2:08,67 ebenfalls fürs Finale.

Also 2 Mal Platz 3 für Russland.

Und 4, 4 für Deutschland? Franziska Hentke verbessert sich im 200m Schmett Finale gegenüber dem Halbfinale um eine Dreiviertelsekunde. Sie schlägt in 2:07,30s aber leider nur als Vierte an. Sventlana Chimrova kommt mit einer 2:08,70 auf Platz 7.

Platz 4 leider auch nur für Philip Heintz (Heidelberg) über die 200m Lagen. Jeweils gute Brust und sehr gute Freistil Bahn, aber J. Deschampes (Schweiz) war wie bei der EM letztes Jahr einen Ticken schneller und holt Silber. Und weil das die WM und nicht die EM ist, mischen auch noch Japan (D. Sato holt Gold) und die USA (Bronze für C. Kalisz) mit.

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Viel Silber für DE und RU

3. Tag für die Beckenschwimmer bei den 18. Weltmeisterschaften in Gwangju. Aus deutscher Sicht gab es einen tollen Erfolg: Sahrah Köhler ist Vizeweltmeisterin über die 1.500m Freistil! Herzlichen Glückwunsch.

Florian Wellbrock (Magdeburg) hat das Finale über die 800m leider verpasst. Er kann sich jetzt ebenfalls auf die längste Distanz im Becken, die 1.500m, fokussieren.

Zwei Mal Silber gab es heute auch für die russischen Schwimmerinnen und Schwimmer: Evgeny Rylov sichert sich über die 100m Rücken den zweiten Platz hinter Jiayu XU (China) und vor Larkin aus Australien. Mit einer 52,67 war er dabei etwas langsamer als im gestrigen Vorlauf (52,44), auch Jiayu Xu schwamm ein paar Zehntel langsamer (52,43s) als gestern (52,17s).

Silbermetall gab es auch für Yulia Efimova, im „Duell Russland gegen USA“ (so die russischen Moderatoren, Denis Pankratov ko-moderiert die WM auf dem russ. Sportkanal MatchTV). Lilly King kam besser vom Startblock weg und gab auf den ersten 50m nach vorne weg Gas. Im Drittel Viertel zündete Efimova ihren bekannten Turbo, L. King konnte auf den letzten 25m aber noch mal drauflegen und gewann mit fast einer halben Sekunde (und einem Armzug) Vorsprung.

Damit sieht es nach dem 3. Tag für Russland wie folgt aus: 4 Mal Silber, ein Mal Bronze.

GoldSilberBronze
Oleg Kostin
(50m Schmett)
Martin Malytin
(200m Freistil)
Evgeny Rylov
(100m Rücken)
Yulia Efimova
(100m Brust)
4x100m Freistil-Staffelder Herren
(Grinev, Morozov,
Kolesnikov, Rylov)

Für Deutschland bisher 1x Silber (Sarah Köhler, 1.500m Freistil)

Zum Abschluss hat sich Kirill Prigoda im Ausschwimmen noch für daas Finale über die 50m Brust qualifiziert.

Allen Athleten herzlichen Glückwunsch!

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Oleg Kostin Vizeweltmeister

Oleg Kostin ist Vizeweltmeister über die 50m Schmetterling! Mit 22,70s schwimmt er damit auch noch neuen russischen Rekord (bisher 22,74s, von ihm erst im April bei den russischen Meisterschaften im April aufgestellt). Gold holt Caleb Dressel in 22,35s, Bronze geht an Nicolas Santos. Oleg Kostins Silber ist die zweite russische Medaille bei den Beckenschwimmern.

Anton Chupkov (59,19s, Platz 8) und Kirill Prigoda (59,09, Platz 5) gehen über die 100m Brust leider ohne Edelmetall aus. Gold geht souverän an Adam Peaty in 57,14s.

Sonne und Regen gab es aus russischen Sicht im Halbfinale über die 100m Rücken. Evgeny Rylov schwimmt mit 52,44 stark ins Finale (mit der gleichen Zeit wie Ryan Murphy im zweiten Halbfinale). E. Rylovs 52,44 sind gleich auch noch ein neuer russischer Rekord, der alte lag bei 52,53 und stammte von Kliment Kolesnikov aus dem Vorjahr. Kliment konnte sein Potential im Halbfinale leider nicht abrufen. Mit einer 53,44s (Platz 4 im ersten HF) reicht es leider nicht für einen Finalplatz. Ganz vorne schwimmt Jiayn XU (China) mit 52,17s einen neuen Meisterschaftsrekord.

China ist also in der Weltspitze definitiv angekommen und hat nicht nur Sun Yang im Köcher. Der schwimmt jetzt auch die 200m und zwar mit 1.45,31 im Halbfinale. Auf der Außenbahn zog aber Clyde Lewis ab, mit einer 1:44,90. Das wird also spannend. Ebenfalls im 200m Freistil Finale wird Martin Malytin schwimmen (1,45,60 im zweiten Halbfinale).

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Rock im Pool

Erster Tag im Becken bei den 18. FINA Weltmeisterschaften im südkoreanischen Gwangju. Bei 3:40,07 liegt der 400m Freistil Weltrekord von Paul Biedermann. Den hat Sun Yang nicht geknackt. Aber 3:42,44 ohne Ganzkörperanzug sind der 1. Platz! Das Finale ohne russische Beteiligung, aber mit 2 Chinesen, 2 Italienern, und 2 Australiern. China und Japan zeigen beide starke Performance, Japan hat auch schon bei der Universiade in Neapel diesen Monat gezeigt, dass die Schwimmer sich sehr gut auf Olympia kommendes Jahr vorbereiten.

Angelina Köhler schwimmt im Halbfinale über 100m Schmett auf einen 7. Platz. Gutes Ergebnis bei dem Feld.

50m Schmett Halbfinale der Männer war auch top besetzt. Mein Lieblingschwimmer ist natürlich Santos aus Brasilien, 38 Jahre! Und 2. Platz im 2. Halbfinale! Ohne Atmung. C. Dressel schwimmt zwei Bahnen weiter mit 22,57 einen neuen Meisterschaftsrekord.

Der erste Emotionshammer des Abends waren die 400m Freistil der Damen. Emotion pur, weil Ariarne Titmus aus Australien sich mit einem Hammer-Hammer-Finish auf den letzten 50m an K. Ledecky vorbeischiebt und sich Gold holt. Auf der letzten Bahn hat sie 2s gut gemacht. Das nenne ich einen Turbo.

Neuer Weltrekord von Adam Peaty. Mit 56,88s stellt er seinen alten Rekord von 57,10 aus der EM in Glasgow im letzten Jahr ein. Der Unterschied zum restlichen Feld ist schon krass. Kirill Progoda und Anton Chupkov (beide RUS) erreichen mit 59,21 bzw. 59,15 beide das Finale.

Und der zweite Adrenalin-Schub waren die 4x100m Freistil, die Königsstaffel, wie man so schön sagt. Grinev, Morozov, K. Kolesnikov und Rylov holen eine superstarke Silbermedaille hinter den USA (mit C. Dressel, Zach Apple, und Nathan Adrian). Beide Teams mit 3:09er Zeiten, bei der letzten Wende sah es so aus, als könnte Rylov an Adrian vorbeiziehen. Grinev ist der aktuelle Rekordhalter über die 100m Freistil in Russland; er hat bei den russischen Meisterschaften im April im Olympiastadion Morozov nur den zweiten Platz übrig gelassen. Das Olympiastadion am Prospekt Mira ist seit Juni übrigens für 5 Jahre zwecks Generalsanierung geschlossen. Zach Apple ist bereits bei der Universiade in Neapel gut geschwommen.